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Energetische Gebäudesanierung mit "Faktor 10"

(20.12.2006) Die energetische Sanierung und Modernisierung des Gebäudebestandes ist in den kommenden Jahren ein zentrales Aufgabengebiet der Bauwirtschaft. Kein Wunder, denn von den 38 Millionen Wohnungen in Deutschland wurden dreiviertel vor dem Jahr 1985 gebaut beziehungsweise das letzte Mal saniert, dass heißt die meisten Wohnungen entsprechen nicht mehr den neuesten energetischen Ansprüchen. Schätzungsweise werden in den nächsten 20 Jahren an etwa der Hälfte des Wohnbestandes Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, dies entspricht einem geschätzten Bauvolumen von circa 7,5 Milliarden Euro bis 2025. Hieraus ergeben sich auch erhebliche Potenziale für die Wirtschafts-, Umwelt- und Arbeitsmarktpolitik.

Jedes Haus hat ein Energieeinsparpotenzial, das bei den meisten Gebäuden noch so gut wie ungenutzt ist. In der Metropolregion Nürnberg hat man deshalb in den letzten Jahren hocheffiziente Techniken bei der Umsetzung einzelner Sanierungsprojekte eingesetzt und somit eine CO₂-Reduzierung von bis zu 90 Prozent erreicht. Dies entspricht analog etwa einer Einsparung des Primärenergiebedarfs um den Faktor 10.

Für die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen bis Faktor 10 wurde ein Projektteam ins Leben gerufen, das im Zuge eines Forschungsprojektes vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert wird. Daran beteiligt sind ...

... ein Softwarehaus,

... vier Industriepartner,

... zwei General-Bauunternehmer sowie

... vier weitere Projektpartner

Unter dem Namen "ARGE Faktor 10" haben sich diese Unternehmen zusammengeschlossen, um zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln und dem Förderprojekt EnergieRegion Faktor 10 Leben zu verleihen. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Durchführung energieeffizienter Sanierungen und Modernisierungen mit höherer Wirtschaftlichkeit und Kostensicherheit als bisherige Maßnahmen. Hierfür wurden bereits technische Konzepte entwickelt, die systematische Lösungen für gewerkeübergreifende Schnittstellen anbietet. Diese werden in Projekten in Abstimmung mit den verarbeitenden Firmen umgesetzt und fortlaufend optimiert. Dabei wird versucht, nicht nur Systeme der Passivhausbauweise sondern auch aus der Gebäudetechnik und dem Bereich der Ressourcenschonung und der Nutzung regenerativer Energien in angemessener Form auf Sanierungsobjekte zu übertragen.

Neben der Ausarbeitung der technischen Konzepte steht besonders die kostenlose Beratung der Wohnungswirtschaft durch das Projektteam im Vordergrund. Ziel ist hier natürlich die Einführung energieeffizienter Techniken auf dem Markt. Beispielsweise wird bei Vorliegen eines konkreten Sanierungsprojektes ein ausführliches Gespräch über technische Maßnahmen, Fördermöglichkeiten, Finanzierungsformen sowie Kosten- und Wirtschaftlichkeitsanalysen geführt. Darüber hinaus wurde im Zuge des Forschungsprojektes eine eigene, professionelle Software entwickelt, die dem Nutzer auf der Basis möglicher Förderungen, Sanierungsmaßnahmen und entsprechender Systemkomponenten und Systemlösungen eine aussagekräftige Bewertung und Kostengröße, sowie einen detaillierten Überblick über die energetischen Verbesserungen und damit verbundener Amortisierungszeiten seiner geplanten Maßnahme ermöglicht.

Ein gutes Beispiel für die optimale Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft EnergieRegion Faktor 10 stellt die Umwandlung eines 6-Familienhauses aus den 30er Jahren am Jean-Paul-Platz in Nürnberg in ein 3-Liter-Haus dar. Vor der Sanierung wies das Objekt noch einen Heizwärmebedarf von 204 kwh/(m²a) auf, danach nur noch 24 kwh/(m²a). Dies entspricht einer CO₂-Reduktion von 90%.

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