Gelesen-ARCHIV 1: September 1997 - Mitte Januar 1998
EDV allgemein
   

Wie lange hält eine CD-ROM?

Immer mehr Daten werden elektronisch erfaßt, verwaltet und archiviert. Manche Berufsgruppen - wie z.B. Architekten - haben sogar eine Archivierungspflicht. Und damit stellt sich die Frage, WIE kann man Daten am besten längerfristig aufbewahren?

In 20 Jahren werden viele Daten verlorengegangen sein, die heute auf digitalen CD-ROMs oder Disketten gespeichert sind, fürchtet der US-amerikanische "Council on Library and Information Resources". Vom Kochrezept bis zu einem Verzeichnis der Plutoniumlagerstätten - "digitale Informationen drohen zu verschwinden oder unerreichbar zu werden", warnen die Archivare. Entweder, weil die Medien nicht mehr funktionieren, oder weil die Hardware und Software sie nicht mehr erkennen kann.

Schon jetzt sei es praktisch unmöglich, noch irgendwo 5-1/4-Zoll-Disketten oder mit WordPerfect 4.0 geschriebene Texte zu lesen, heißt es in einer Presseerklärung des Council. In Regierungsbehörden seien Dectape- und UNIVAC-Laufwerke längst genauso eingemottet wie FORTRAN II. Forschungen des National Media Lab hätten zudem eine erschreckenden kurze Haltbarkeit von Magnetbändern, Disketten und CD-ROMs gezeigt: "Durchschnittliche CD-ROMs werden nach nur fünf Jahren unzuverlässig", schreibt der Council. Hochwertige Mikrofilme und Papier brächten es dagegen auf hundert Jahre und mehr. Fazit des Verbandes: Derzeitige Digital-Medien seien schlicht "inakzeptabel", das Jahr-2000-Problem sei "nichts dagegen", so die Vorsitzende des "Council on Library and Information Resources".

Hersteller wie der CD-Presser Sonopress versichern im Gegensatz dazu: "Eine korrekt gefertigte CD dürfte problemlos 30 Jahre überstehen".

eine Empfehlungen

Wenn immer ein neues Datensicherungsgerät angeschafft wird, sollten die alten Sicherungen (Backups) darauf überspielt werden. So befinden sich auf einigen gut gelagerten 4 GB-Bändern der gesamte Inhalt meiner uralten 250 MB-Streamer-Tapes.

Erscheint eine neue Version einer von mir eingesetzten Software, die neben funktionalen Neuerungen auch ein neues Datenformat mit sich bringt, dann konvertiere ich die wichtigsten Dateien SOFORT. Ich habe bereits mehrfach in den vergangenen Jahren erlebt, daß die übernächste Software-Version solche Konvertierungsmöglichkeiten vermissen läßt.

Wichtige Daten sollten nach Abschluß eines Projektes nicht nur in dem proprietären Datenformat des jeweiligen Programmes abgespeichert werden, sondern auch (falls möglich) in einem allgemeinen Format:

  • ASCII, RTF und ggfls. HTML bei Texten,
  • DXF (oder in Zukunft IFC?) bei CAD-Daten sowie
  • GIF, TGA oder JPEG bei Bilddaten.

Einen alten, ausgemusterten Rechner mit einem 5-1/4-Zoll-Laufwerk, dem alten Streamer-Laufwerk ggfls. dem ersten Wechselplatten-System (Bernoulli oder SyQuest) und einer Sammlung alter Software-Versionen in Watte packen und für den Fall der Fälle gut aufheben.

Frequently Asked Questions (FAQs) zu Microsoft Produkten

Eine Zusammenstellung der häufigsten technischen Fragen und Antworten sowie Tips & Tricks zu Microsoft Produkten aus dem Microsoft Support wurde im INTERNET veröffentlicht: http://www.eu.microsoft.com/germany/support/faq/

Silicon Graphics: Zusammenarbeit mit Microsoft (6.1.1998)

Silicon Graphics (SGI) will einen Rechner mit Windows NT als Betriebssystem herausbringen. Obendrein wird die Zusammenarbeit mit Microsoft bei Grafik-APIs (Programmier-Schnittstellen) stark ausgebaut: unter dem Projektnamen "Fahrenheit" wollen beide Unternehmen eine Architektur für anspruchsvolle 3D-Grafik entwickeln. Diese soll die bisherigen Verfahren Direct3D und DirectDraw von Microsoft mit Open GL von Silicon Graphics zusammenführen. "Fahrenheit" soll ein großes Anwendungsspektrum abdecken, wie Spielen, Internet-3D, Visualisierung und CAD / CAM. Diese Initiative könnte dazu führen, daß in vielleicht einem Jahr, CAD-Applikationen direkt auf z.B. WINDOWS NT aufsetzen können, und kein weiteres CAD-Basisprogramm - wie z.B. AutoCAD oder Microstation - benötigen.

Des Guten zu viel? Gibt es "Zuviel Speicher"?

Wer keine Spezialanwendungen wie Bild- und Tonbearbeitung vorhat, kann auch des Guten zu viel tun: Windows 3.x und Windows 95 zeigen bis 32 MByte einen erfreulichen Geschwindigkeitszuwachs; bei einem weiteren Speicherausbau schrumpft der Performancegewinn aber auf wenige Prozent. Manche Anwendungen werden sogar wieder etwas langsamer bei sehr viel Speicher, wie z.B. Corel Draw bei 64 MByte.

Bei einem Speicherausbau oberhalb der 64 MByte sollte man zusätzlich darauf achten, daß das Motherboard auch sinnvoll damit umgehen kann. So wird z.B. bei den weitverbreiteten INTEL-Triton-Boards der Cache nur bis 64 MByte aktiv - oberhalb dieser Grenze greift die CPU ohne Cache auf den Hauptspeicher zu, wodurch das System wieder langsamer wird. (Wer hier auf Nummer Sicher gehen will, sollte über einen Pentium Pro oder Pentium II nachdenken, hier arbeitet der Cache auch noch mit mehreren Gigabyte.) Trotz günstiger RAM-Preise kann das Geld für einen überdimensionierten Speicherausbau eventuell sinnvoller in andere PC-Komponenten investiert werden, die dem Rechner dann einen merkbaren Leistungsschub bringen.

NTFS-DOS: NTFS-Dateisysteme lesen

Wer unter Windows NT mit dem NTFS-Dateisystem arbeitet, kann, wenn er ein anderes Betriebssystem wie DOS oder Windows 95 bootet, nicht auf die Daten der NTFS-Partition zugreifen. Abhilfe schafft dabei das kleine Freeware-Utility NTFSDos, mit dem man die NTFS-Daten lesen und in sehr begrenztem Umfang auch schreiben kann. Die gerade erschienene Version 2.0 von NTFSDos soll noch komfortabler und besser sein als der Vorgänger. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Planungen der Autoren unterstützt NTFSDos 2.0 allerdings keine transparenten Schreibzugriffe. Will man auf die NTFS-Partition schreiben, benötigt man dazu ein spezielles Utility. NTFSDos 2.0 und das Schreibutility gibt's auf der Homepage der Autoren unter http://www.ntinternals.com

neues Speicherkonzept beschleunigt PC

Ein Flaschenhals für Computerdaten bremst bislang das PC-Tempo: Moderne Prozessoren könnten viel schneller rechnen, müßten sie nicht oft auf Daten aus dem Hauptspeicher (RAM) warten, die nur auf Schleichwegen zu ihnen gelangen. Abhilfe verspricht die "Direct Rambus"-Technik. Das neue Konzept beschleunigt die Kommunikation zwischen Prozessor und RAM und erweitert den Flaschenhals auf das Doppelte, so daß maximal 1,6 GByte pro Sekunde verarbeitet werden können.

Erste Chips mit RAM-Beschleuniger sollen 1999 in Serie gehen. Ihr Erfolg scheint sicher: außer der Entwicklerfirma Rambus unterstützt auch INTEL das Verfahren.

Mehr darüber im ARCHmatic-Glossar: siehe RAM und Rambus

Floppy-Konkurrent mit über 200 MByte

Sony hat in Zusammenarbeit mit Fuji Photo Film ein Laufwerk namens HiFD entwickelt, das sich wie das Iomega Zip-Drive um das Erbe der 1,44 MByte-Floppy bemüht. Das neue Laufwerk ist in der Lage,

  • 200 MByte zu speichern
  • liest außerdem konventionelle 1,44 MByte Disketten,
  • und solle eine Übertragungsrate von 3,6 MByte/s haben. Die verhältnismäßig hohe Übertragungsrate (für eine Floppy) wird durch eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 3600 Umdrehungen pro Minute erreicht (zum Vergleich: die Umdrehungsgeschwindigkeit von Festplatten liegt zwischen 4000 und 10.000).

Das HiFD kommt ohne optische Sensoren aus. Es arbeitet mit einer absolut berührungsfreien Abtastung und transferiert bei einer Drehgeschwindigkeit von 3600 U/min satte 3,6 MByte/s. Sony und Fuji-Film wollen das neue Laufwerk im November 1997 auf der Comdex in Las Vegas vorstellen und ab dem ersten Quartal 1998 zum Verkauf anbieten (siehe auch http://www.sony.de/press/ticker/200mb.htm).

Alle Norton-Produkte zum Download

Die Zeiten, in denen man als Softwareanwender die Katze im Sack kaufen mußte, sind bei Symantec vorbei: der amerikanische Softwarehersteller bietet von praktisch allen seiner Programme kostenlose, voll funktionsfähige Trial-Versionen im Netz an. Neben der neuen Version 4.0 des Antivirenprogramms Norton Antivirus gibt es Trial-Versionen von über 40 verschiedenen Symantec-Programmen zum Herunterladen: http://www.symantec.com/trialware/index.html

Interessiert es Sie,

daß Bill Gates - Chef von Microsoft - 591.352 Dollar im Jahr verdient?

Im Vergleich zum letzten Jahr wurde sein Gehalt damit nur um 5 Prozent erhöht (was hat er wohl falsch gemacht?!) Alles in allem wird Bill sein Jahresgehalt aber bestenfalls als Taschengeld ansehen - besitzt er doch immer noch Microsoft-Aktien im Wert von fast 40 Milliarden Dollar. Der bestverdienende Microsoft-Mitarbeiter ist Bill Gates übrigens nicht, das ist nämlich der Executive-Vicepresident Robert Herbold mit einem Jahresverdienst von etwa 1,2 Millionen Dollar!

2-GByte-Jaz-Laufwerke ("große Disketten")

Die Projekte werden immer größer, und neben Zeichnungen müssen Ausschreibungen, Bilder, Animationen und vieles mehr gesichert werden - um am besten so, daß die Daten ständig und schnell im Zugriff sind. Eine Lösung bietet Iomega an: das neue Jaz-Drive bietet mit 2 GByte Speicherplatz das doppelte Volumen des Vorgängers auf ein Medium bannt. Noch dazu soll das Laufwerk noch schneller werden, was Lade- und Speichervorgänge betrifft.

Raubkopien: Business Software Alliance (BSA) unter Beschuß

Die letzte Kampagne der BSA gegen Raubkopien hat einigen Ärger verursacht. Mehrere Unternehmen und Verbänden hatten den rüden Ton kritisiert und ihren Mitgliedern empfohlen, die Aktion schlichtweg zu ignorieren. Die BSA reagiert auf diese Kritik mit Unverständnis und teilt nun mit, daß in Anbetracht von Arbeitsplatzverlusten und Steuermindereinnahmen durch raubkopierte Software die Haltung der Verbände kurzsichtig und unverständlich sei.
  

Copyright: Alfons Oebbeke, Neustadt 1997-2014 
  
Navigation ohne Frames:

 
Bau-IT (baulinks.de) - Impressum | Datenschutz