Kommunale GDI im Landkreis Mittelsachsen
(14.3.2009) Der im Rahmen der sächsischen Kreisgebietsreform neugegründete Landkreis Mittelsachsen (Google-Maps) setzt übergreifend auf ein Geodatenmanagement mit Polygis. Dank des Geoinformationssystems greifen die Mitarbeiter aus den Altkreisen Freiberg (siehe Google-Maps), Mittweida (Google-Maps) und Döbeln (Google-Maps) nun auf den gleichen Datenbestand zu. Das webbasierte Auskunftssystem Polymap der Leipziger IAC mbH legt den Grundstein für den Ausbau einer mittelsächsischen Geodateninfrastruktur (GDI).
Rund 340.000 Einwohner, 61 Kommunen, 511 Gemarkungen und 242.400 Flurstücke umfasst der Großkreis Mittelsachsen. Die Zusammenlegung der Altkreise erforderte die Harmonisierung der IT-Umgebung, so auch im Bereich des Geodatenmanagements. Der Vergleich der bereits in den Altkreisen bestehenden Fachverfahren führte zu der Entscheidung, Polygis komplett für den neuen Großkreis zu nutzen.
"Ein Kriterium, das zur Entscheidung für Polygis beigetragen hat, ist die gute Multinutzerfähigkeit des Systems, das bei uns im echten Client-Server-Betrieb im Einsatz ist. Zudem läuft die Anwendung auch stabil über Terminalserver (Citrix).", erklärt Uwe Weigel, GDI-Koordinator des Landkreises. Diese Eigenschaften besagen, dass alle GIS-Hauptnutzer (Geodatenverwalter) von jedem Arbeitsplatz aus auf den gleichen Datenbestand zugreifen können. Separate Installationen am Arbeitsplatz des jeweiligen Nutzers sind nicht erforderlich. Die Steuerung über einen zentralen Server gewährleistet somit den Zugriff auf ständig aktualisierte Versionen und Datenbestände.
Neben dem Geoinformationssystem Polygis, das für das Datenmanagement genutzt wird, ist die webbasierte Auskunftslösung Polymap der Leipziger IAC mbH flächendeckend im Einsatz. Über 500 Verwaltungsmitarbeiter des Landkreises arbeiten bereits mit Polymap. Die webbasierte Lösung stellt nahezu alle Geodaten der Verwaltung sowie über OGC-Dienste angebundene Fremddaten ämterübergreifend für alle relevanten Fachbereiche im Browser zur Verfügung. Für Polymap werden clientseitig keine zusätzlichen Plugins benötigt, was den administrativen Aufwand enorm minimiert. Damit fügt sich die plattformunabhängige und quelloffene Web-Anwendung sehr gut in die IT-Strategie der Sachsen ein. Mit der Inbetriebnahme der neuen Polymap-Umgebung im Landkreis Mittelsachsen wurde der Grundstein für eine mittelsächsische GDI (Geodateninfrastruktur) gelegt. "Über eine kommunale GDI verfügen wir dank Polymap bereits", erklärt Weigel, "das Grundprinzip der europäischen INSPIRE-Richtlinie "Zentrale Strukturen - dezentrale Daten" ist erfüllt." Ziel von INSPIRE ist es, durch das Schaffen von Geoinfrastrukturen die grenzenübergreifende Nutzung von Daten zu erleichtern. In Mittelsachsen ist der erste Schritt somit bereits gemacht.
siehe auch:
- Landkreises Mittelsachsen
- IAC mbH
- INSPIRE - Infrastructure for Spatial Information in the European Community
ausgewählte weitere Meldungen:
- 3D-Forscher visualisieren gigantische Datenmengen in Echtzeit (2.3.2009)
- Veränderungssperre: Ein scharfes Schert gegen unliebsame Projekte (8.2.2009)
- Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche: 113 Hektar/Tag (16.11.2008)
- Difu-"Flächenpost": Gute Ideen zum nachhaltigen Flächenmanagement (20.9.2008)
- Schweizer Projekt will urbane Hitzeinseln entschärfen (13.3.2008)
- CARD/1 mit neuer integrierter Programmiersprache: CardScript (13.3.2008)
- Verkehrsunfallrisiko ist prognostizierbar (13.3.2008)
- RIB und Topcon geben Technologiepartnerschaft bekannt (13.3.2008)
- Hessische Landeshauptstadt in 3D (9.2.2008)
siehe zudem:
- GIS-News im AEC-WEB
- GIS, DGM, CAD (Software, Dienstleistungen,...) bei Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema GIS, Geoinformatik bei Amazon