1 Seite zurück Gelesen-ARCHIV 2: Mitte Januar - März 1998
EDV allgemein
 

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Billigcomputer im CHIP-Test
MS DOS am Ende
CeBIT: BYTE-Preisverleihung
CeBIT: NEC - Flachbildschirm mit 18 Zoll
CeBIT: Schlacht an der DVD-Front
CeBIT: And the Oscar goes to ... (CeBIT-Oskars von "Chip")
Neue Speichermedien läuten das Ende der Floppy-Disk ein
Windows 98 weltweit am 25. Juni 1998
Autodesk: Neuer Umsatzrekord im Geschäftsjahr 1997/98
Autodesk: Rekordverkäufe von AutoCAD Release 14
Tanner in - Pentium out
Microsofts Produktstrategie (Roadmap) für 1998
Microsoft avanciert zur drittgrößten Firma der Welt
INTELs aktuelle Prozessorstrategie (Roadmap) Anfang 1998
  

 

 
  

   
Billigcomputer im CHIP-Test:
Technisch brauchbar, aber elektromagnetisch unverträglich

In den USA boomen die 800 Dollar-Computer - hierzulande finden erste PCs für 1.000 Mark den Weg in die Regalen. Das Computermagazin CHIP hat elf Billig-PC getestet. Das Ergebnis: Die Rechner sind eigentlich brauchbar, aber sie dürften aufgrund hoher elektromagnetischer Störstrahlung (Störfelder) nicht in den Handel kommen.

Möglich werden die Niedrigstpreis-Computer durch fallende Kosten für Prozessoren, Speicherchips und Laufwerke. Damit versuchen asiatische Komponentenanbieter ihre Umsätze zu steigern, um den Folgen der heimischen Finanzkrise entgegenzusteuern. Gespart wird dann aber bei der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV), fand der TÜV Rheinland im Auftrag der CHIP heraus. Kein getesteter PC erfüllt die europaweit gültige CE-Norm.

Außerdem:

  • Ab April ist mit drastischen Preissenkungen bei den Pentium-II-Prozessoren zu rechnen.
  • Laut Branchentratsch soll um Ostern ein neuer Pentium-II-PC vom Lebensmitteldiscounters ALDI mit 233 MHz, 32 Megabyte RAM, 24fach-CD-ROM-Laufwerk und 15-Zoll-Monitor zu einem Kampfpreis von unter 2.000 Mark angeboten werden.

MS DOS am Ende

Microsoft verabschiedet sich endgültig von seinem ersten Computer-Betriebssystem "MS DOS". Das Ende für das altgediente System verkündete Bill Gates Ende März auf der Entwickler-Konferenz WinHEC in Orlando (Florida). "Windows 98" wird danach die letzte Windows-Version sein, die auf "MS DOS" aufbaut. Nach Windows 98 wird es nur noch Windows NT und Windows CE geben.

Windows NT wird sich in zwei Varianten präsentieren:

  • für Privat-User und
  • für Firmen interessanten

Windows CE soll als integratives Programm Einsatz in Bordcomputern und Set-Top-Boxen finden. Bis zum endgültigen Ende von Windows 98 - voraussichtlich ab dem Jahr 2000 - soll es allerdings noch verschiedene Updates für das Betriebssystem geben.

etwas DOS-Geschichte
  • August 1981: MS-DOS 1.0 basiert auf 4.000 Programmzeilen Assembler-Code, kann einen Arbeitsspeicher bis 64 Kilobyte (KB) verwalten und Daten auf Disketten mit 160 KB speichern. In drei Dateien stellt es die grundlegenden Dienste für den IBM PC zu Verfügung, dazu einige Hilfsprogramme wie Edlin oder Format.
  • Mai 1982: Die Version 1.1 erscheint. Sie unterstützt ein doppelseitiges Diskettenformat.
  • März 1983: Microsoft präsentiert MS-DOS 2.0, das die neuen IBM PC/XT-Rechner mit Festplatten bis zehn Megabyte unterstützt und erstmals Unterverzeichnisse erstellen kann.
  • Oktober 1983: Mit dem IBM PC Junior erscheint MS-DOS 2.1. Verschiedene PC-Hersteller bieten sie später als Version 2.11 an, die wie 2.1 internationale Zeichensätze enthält und deshalb zur MS-DOS-Schlüsselversion wird.
  • August 1984: MS-DOS 3.0 unterstützt den neuen PC/AT. Sie kann 1,2-MByte-Disketten und 20-MByte-Festplatten ansprechen.
  • März 1985: MS-DOS wird mit der Version 3.1 netzwerktauglich und kann auch den erweiterten Speicher oberhalb von 640 KB ansprechen. (Windows 1.0 erscheint.)
  • Dezember 1985: MS-DOS 3.2 arbeitet auch mit den neuartigen 3½-Zoll-Laufwerken zusammen - allerdings nur für 720 KByte.
  • April 1987: MS-DOS 3.3 kann eine Festplatte in Partitionen unterteilen und 1,44-MByte-Disketten lesen und beschreiben. Zudem erhält die Version 3.3 die Möglichkeit zur Erstellung selbstablaufender Programm-Routinen, die sogenannten Batch-Dateien.
  • November 1988: Mit MS-DOS 4.01 ist man nicht mehr auf 32 MByte große Festplattenpartitionen angewiesen - möglich sind jetzt bis zu zwei Gigabyte (GB). Die Version arbeitet mit Expanded Memory zusammen. Eine grafische Benutzerführung - die DOS-Shell wird mitgeliefert.
  • Juni 1991: MS-DOS 5.0 führt eine bessere Speicherverwaltung ein: es unterstützt XMS (Extended), EMS (Expanded) und HMA-Speicher. Zudem bringt die Version 5 eine überarbeitete DOS-Shell und einen komfortablen Text-Editor.
  • März 1993: MS-DOS 6.0 brachte u.a. komprimierte Laufwerke, verbessert die Zusammenarbeit mit Windows und unterstützt CD-ROM-Laufwerke.Ansonsten wurde die Anwender-Gemeinde mit hinzugekauften und nur grob aufeinander abgestimmten Tools bei Laune gehalten. Die letzte von Microsoft herausgebrachte Version war 6.22.
    Erstmals werden mehr Anwendungsprogramme für Windows als für DOS verkauft.

CeBIT: BYTE-Preisverleihung

StarDivision und Siemens Nixdorf konnten sich bei der Preisverleihung der renommierten US- amerikanischen Fachzeitschrift BYTE in ihren Kategorien gegen die Konkurrenz durchsetzen. Insgesamt zeichnete die Zeitschrift Produkte aus 15 Kategorien aus. Kriterien für die Verleihung sind unter anderem der erzielte technologische Fortschritt und dessen Bedeutung für die Weiterentwicklung der gesamten Industrie. Zu den Gewinnern gehören:

  • Best of Show Award
    Als bestes Produkt der Messe wurde die Entwickler-Software "Visual Concepts" ausgezeichnet. Das von der niederländisch/US-amerikanischen Firma Supernova entwickelte Hilfsmittel erlaubt es, in den unterschiedlichsten Programmiersprachen geschriebene Anwendungen in Netzwerken unter einer Oberfläche zu verknüpfen und zu bedienen. Visual Concepts ermöglicht es damit z.B. ActiveX, CORBA und Java-Komponenten zusammenzuwürfeln und zu visualisieren ohne den Quellcode zu modifizieren.
  • Best System / beste Hardware
    ...wurde Compaq's E2000 Platform Architektur, die es ermöglicht mehrere Pentium Pro-basierende Proliant 6500 PC Server zu verbinden und zu skalieren. Platz ZWEI errang Siemens Nixdorfs "Multimedia Integration Box", eine Kombination aus TV und PC, die INTERNET und digitiales Fernsehen verbindet.
  • Beste Technologie
    Hier gewann "Swatch Talk" von Swatch Telekom - eine Armbanduhr mit integriertem Mobiltelefon.
  • Bestes Internet-Produkt
    ... wurde ein sprachgesteuertes Info-Terminal von Philips, das sowohl Telefonanrufe als auch den Zugang zum Internet ohne die Nutzung einer Tastatur ermöglicht.
  • Bester Portable
    Gleich zweimal hat Siemens-Nixdorf (SNI) den ersten Preis eingeheimst: das Notebook Scenic Mobile 800 gewann in dieser Kategorie vor Acer's Travel Mate 7300 und der NINO 300 Personal Companion von Philips. Das SNI-Notebook überzeugte mit seinem umweltfreundlichen recyclebaren Magnesium-Gehäuse, einem eingebauten Smart-Card-Leser und einer entfernbaren Tastatur.
  • Beste Peripherie
    Der von Siemens entwickelte Virtual Touchscreen (SIVIT) errang hier den Zuschlag. Basierend auf einen Pentium-PC kombiniert das SIVIT Standard-Komponenten zu einer neuen Benutzerschnittstelle: indem das System durch Gesten gesteuert wird.
  • Beste Applikations-Software
    In dieser Kategorie errang das Hamburger Softwarehaus StarDivision, das weiterhin mit seiner Büro-Software "Star Office" Microsoft Paroli bietet, mit StarONE den ersten Preis. Die auf Java basierende Office-Suite verwies Produkte von Lotus und DiaLOGIKa auf die Plätze.
  • Beste Kommunikations-Hardware und Kommunikations-Software
    ... wurden COM One's MC220 4-in-1 56K Platinum PC Card, die den Verbindungsaufbau wahlweise über Modem, ISDN, GSM oder Ethernet erlaubt, bzw. PP-COM's Unified Messaging Server MRS eine "Message Routing Software", zur Weiterleitung und Verteilung von Nachrichten.
  • Beste Multimedia-Hardware und beste Multimedia-Software
    In diesem Bereich gewannen die Videokarte FAST Multimedia's 601 bzw. Maxon Cinema 4D-Paket.
  • Bestes Sicherheits-System
    Hier gewann First Access Enterprise mit einer kontaktlos arbeitenden Smart Karte, die eine Person über mehrere Meter identifizieren kann.
  • Bestes Betriebssystem
    ... wurde UnixWare 7.0 von SCO.

Die Computer-Zeitschrift Byte gehört übrigens zum McGraw-Hill-Konzern, erscheint weltweit und hat nach eigenen Angaben etwa zwei Millionen Leser.

CeBIT: NEC - Flachbildschirm mit 18 Zoll
(Meldung von PC-WELT-News am 23. März 1998)

Im Mai will NEC in Japan erste Exemplare eines TFT-Flachbildschirms mit einer Bilddiagonale von 18 Zoll auf den Markt bringen. Die sichtbare Bildfläche entspricht einem 20-Zoll-Monitor herkömmlicher Bauweise. Der Bildschirm mit dem leicht zu merkenden Namen NL128102AC28-01A ist dank Multisync-Technik an jeder Grafikkarte anzuschließen und soll etwa 3700 Dollar kosten. In größeren Stückzahlen soll das Gerät ab August lieferbar sein. Etwas enttäuschend für die Größe des Displays ist die Auflösung: Mehr als 1024 x 768 Pixel sind (noch) nicht drin.

CeBIT: Schlacht an der DVD-Front

"DVD+RW" "DVD-RAM" heißen die beiden Standards, die wiederbeschreibbare DVD-Speichermedien definieren (siehe auch DVD im ARCHmatic-Glossar).

HP, Mitsubishi, Philips, Ricoh, Sony und Yamaha - die sechs Firmen, die den DVD+RW-Standard für beschreibbare DVD-Medien unterstützen - haben die CeBIT dazu genutzt, erstmals ihre Plattform in der Öffentlichkeit zu demonstrieren. Den Firmensprechern zufolge liegen die Vorteile von DVD+RW im Vergleich zum Konkurrenten DVD-RAM

  • in der höheren Geschwindigkeit,
  • der größeren Kapazität und
  • der Möglichkeit, DVD+RW-Medien in leicht modifizierten DVD-ROM-Laufwerken abspielen zu können.

Die DVD-RAM-Fraktion, zu der Toshiba und Hitachi gehören, hat allerdings einen großen Vorteil: sie sind marktreif und verfügbar. Während DVD+RW vor dem Herbst nicht auf den Markt kommen, gibt es DVD-RAM-Laufwerke in den USA und Japan bereits zu kaufen. In Deutschland sollen sie Ende April in die Läden kommen, zu Preisen um 1200 Mark.

Marktexperten gehen davon aus, daß im Markt genügend Platz für beide Standards ist und es zumindest kurzfristig keinen eindeutigen Sieger geben wird. Andererseits halte ich es nicht für besonders kundenfreundlich, wenn die beiden Firmengruppen nicht in der Lage waren / sind, sich zu einigen und nun diese Uneinigkeit auf dem Rücken der Verbraucher austragen. Das wird auch zu einem abwartenden Verhalten im Markt führen, was die Markt-Durchdringung der sinnvollen DVD-Technologie weiterhin verzögern wird.

And the Oscar goes to ...
"CeBIT-Oskars" von der Computer-Zeitschrift "Chip" vergeben

3 Tage vor DER Oskar-Verleihung in Los Angeles durch die "Academy of Motion Picture Arts and Sciences" wurden am "CeBIT-Freitag" die besten Produkte der Computermesse CeBIT 98 von der Computer-Zeitschrift "Chip" mit dem "CeBIT-Oskars" ausgezeichnet.

  • Beste Hardware
    In dieser Kategorie gewann nach dem Urteil der Fachredakteure der Flachcomputer "Flat Panel Computer" der schwedischen Firma MultiQ. Die komplette Technik des PC ist in einem Flachbildschirm untergebracht, im kleinen Standfuß des Computers befinden sich CD- und Diskettenlaufwerk.
  • Beste Software
    Diese Auszeichnung erhielt das Spracherkennungsprogramm "Via Voice Transcription" von IBM und Olivetti. Bei dem etwa 800 DM teuren System werden Diktate aus dem Diktiergerät direkt in den PC übernommen und automatisch in Text umgewandelt.
  • Bestes Kommunikationsprodukt
    Im Telekommunikationsbereich wurde das "Internet Screenphone" von Alcatel ausgezeichnet. Dieses Gerät besteht aus einem Telefon mit einem integrierten Bildschirm sowie einer ausziehbaren Tastatur. Damit kann man ins Internet gehen, E-Mails versenden und empfangen, faxen -- und selbstverständlich auch einfach nur telefonieren.
  • Sonderpreis
    Siemens erhielt den Sonderpreis für das "kinderfreundlichste Produkt", den interaktiven Geschichtenerzähler "Storyteller". In die Figur werden kleine Chipkarten gesteckt, mit denen Kinder Märchen, Lieder und Quizspiele hören können. Dabei können die Kleinen den Ablauf beeinflussen, indem sie den "Storyteller" ansprechen.

Neue Speichermedien läuten das Ende der Floppy-Disk ein

Sie ist langsam, bietet heutzutage einfach zu wenig Speicherplatz und wird dennoch millionenfach als Computer-Standardlaufwerk ausgeliefert: die Rede ist von der "Floppy-Diskette". 18 Jahre nach der Erfindung durch Sony steht dieses wiederbeschreibbare Speichermedium nun vor dem Ende. Drei Wechselspeicher befinden sich am Start, um das Pfennigmedium Floppy endgültig vom Markt zu fegen. Allen gemeinsam ist die große Speicherkapazität - und der erheblich höhere Preis. Alle drei Laufwerke kosten zwischen 200 und 500 Mark. Ein "altes" Floppy-Laufwerk kostet dagegen fabrikneu ca. 50 Mark. Das eigentliche Geschäft werden die Hersteller aber mit den Wechselmedien machen. Kostet eine Floppy-Diskette inzwischen nur  Pfennige, müssen für die Konkurrenten mit der großen Kapazität Preise zwischen 17 und 30 Mark gezahlt werden.

  • Mit weltweit zwölf Millionen verkauften Geräten scheint sich Iomega mit seinem Zip-Drive die beste Startposition gesichert zu haben. Hundert Megabyte Daten finden bei gleich großem Medium auf der 3,5-Zoll großen Zip-Diskette Platz. Die Zip-Technologie arbeitet anders als die Produkte der Wettbewerber nicht nur auf Windows-95-Rechnern, sondern beispielsweise auch am Macintosh oder anderen Computern.
    Rund 20 führende Computerfirmen unterstützen Zip bereits in ihren PCs und Notebooks. Sie erhoffen sich beim Zip-Laufwerk die größten Preissenkungspotentiale aller Floppy-Nachfolger und setzen auf die bisherigen weltweiten Erfahrungen.
  • Compaq, 3M und Panasonic setzen auf die selbstentwickelte 120 Megabyte-"Superdisk LS-120". Sie liest und beschreibt nicht nur eigene Medien, sondern auch herkömmliche Disketten. Allerdings ist das Laufwerk vergleichsweise langsam.
  • Sony und Fuji wollen ihrerseits mit der High Capacity Floppy Disk (HiFD) den oberen Leistungsbereich des PC-Marktes in Angriff nehmen. Ihr Diskettennachfolger bietet mit 200 Megabyte den meisten Speicherplatz und ersetzt fast 140 Disketten. Zudem überträgt er die Daten 60mal flinker die bisherige Technologie, die das abwärtskompatible Laufwerk dennoch akzeptiert.

Einen Geburtsfehler besitzen freilich alle drei Laufwerke: Damit sie vom Computer angesteuert werden können, muß spezielle Treibersoftware noch immer per Uralt-Diskette eingespielt werden, weil nur sie ohne diese Treiber funktioniert.

"Windows 98" weltweit am 25. Juni 1998

Das amerikanische Online-Magazin "TechWeb News" - siehe http://www.techweb.com - berichtet im März, daß Microsoft "Windows 98" am 25. Juni 1998 sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten Staaten auf den Markt bringen wird. (Dieses wird Mitte April offiziell bestätigt.) Bereits am 15. Mai soll das neue Betriebssystem an die Computerhersteller ausgeliefert werden, damit diese zeitgleich zu den Software-Einzelhändlern mit "Windows 98"-PCs auf den Markt kommen können (Microsoft hat zu dem Bericht keine Stellung nehmen wollen).

Die Preise entsprechen laut Microsoft dem Niveau der Vorgängerversion Windows 95: im Handel wird das Update von Windows 95 und Windows 3.11 für unter 200 Mark zu haben sein, das Vollprodukt soll knapp unter 400 Mark kosten.

Autodesk: Neuer Umsatzrekord im Geschäftsjahr 1997/98
Mit 617,1 Mio. US$ Gesamtumsatz und einem Umsatzwachstum von
24% verzeichnet Autodesk den größten Zuwachs der letzten fünf Jahre

Autodesk gibt für das am 31. Januar 1998 abgelaufene Geschäftsjahr 1997/98 neue Rekordergebnisse bekannt. Mit 617,1 Mio. US$ liegt der weltweite Umsatz von Autodesk 24% über dem Vorjahresergebnis von 496,7 Mio. US$. Der Gewinn für das abgelaufene Fiskaljahr belief sich auf 15,4 Mio. US$ bzw. 0,33 US$ pro Aktie, verglichen mit 41,6 US$ und 0,91 US$ pro Aktie im Vorjahr. (Die niedrige Umsatz/Gewinnrelation in 1997/98 resultiert aus dem Kauf der Softdesk Inc. im März 1997.)

Der Umsatz im vierten Quartal (1. November 1997 bis 31. Januar 1998) betrug weltweit 181,8 Mio. US$; der vergleichbare Vorjahres-Umsatz des vierten Quartals 115,0 Mio. US$. Mit einem Gewinn von 29,3 Mio. US$ in diesem Zeitraum liegt Autodesk weit über den 6 Mio. US$ im vierten Quartal des Vorjahres.

Auch in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) erwirtschaftete Autodesk im abgelaufenen Geschäftsjahr 97,9 Mio. DM Umsatz. Verglichen mit dem Vorjahresergebnis von 84,9 Mio. DM bedeutet dies eine Steigerung von 15,3 %. Der Umsatz in der gesamten DACH-Region und Osteuropa erhöhte sich von 90,8 Mio. DM im Fiskaljahr 1996/1997 auf 115,1 Mio. DM in 1997/1998.

Autodesk: Rekordverkäufe von AutoCAD Release 14

Weltweit ...
hat Autodesk seit der Freigabe von AutoCAD Release 14 vor etwas mehr als neun Monaten mehr als 270.000 neue Versionen von sowie Updates auf AutoCAD Release 14 ausgeliefert. Bereits zum 31. Januar 1998 war die registrierte installierte Basis von AutoCAD auf 1.881.000 Versionen angewachsen, ein Jahr zuvor lag sie bei 1.587.000 Versionen.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ...
zählte die registrierte installierte Basis von AutoCAD zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres (Stichtag 31. Januar 1998) 152.200 Versionen, ein Jahr zuvor lag sie bei 134.500 Versionen. Die Registrierungsdatenbank bei Autodesk zeigt für den deutschsprachigen Raum einen eindeutigen Trend: In den ersten sechs Monaten seit Freigabe von AutoCAD Release 14 konnten mit 24.500 Updates mehr als ein Drittel der registrierten Anwender von AutoCAD Release 13 und nahezu zwei Drittel der registrierten Anwender von AutoCAD Release 12 erreicht werden.

Laut Autodesk erhielt AutoCAD Release 14 hohes Lob von den Anwendern und der Fachpresse für

  • Performance,
  • Microsoft Windows-Integration und
  • die hohe Zuverlässigkeit.

Von weiteren vier unabhängigen Organisationen wurde die Software als "Bestes Produkt" ausgezeichnet. Auch neue AutoCAD-Anwender schätzen die ausgezeichnete Performance und den Nutzen, den ihnen AutoCAD Release 14 bringt: Mehr und mehr Anwender standardisieren sich auf Basis von AutoCAD und tragen dadurch in hohem Maße zu dem enormen Verkaufserfolg bei.

Tanner in - Pentium out

Tanner heißt eine Stadt in Alabama und ein neuer Chip von INTEL, der Hardwareherstellern beim Übergang zum Merced (Projektname für eine 64-bit CPU) behilflich sein soll. Laut Techweb wird Tanner ein 32-Bit-Chip sein, der aber auch im neuen Slot M funktioniert, der Schnittstelle, die voraussichtlich vom Merced benötigt wird.

Mit Tanner sollen die INTEL-Partner in Ruhe ausprobieren können, wie der Slot M funktioniert und müssen nicht mehr auf Merced-Testmuster warten.

Gleichzeitig melden diverse Quellen, daß INTEL den Pentium-Prozessor der P5-Generation zum Jahresende auslaufen lassen wird. Das gleiche Schicksal wird wohl auch endgültig den Pentium-Pro ereilen ereilen. INTEL strafft also seine Produktpalette und richtet sie auf den P6 aus - den Pentium II - aus. Hier stehen

  • mit dem Klamath (233/266/300 MHz),
  • dem neuen Deschutes-Chip (333, später bis 450 MHz),
  • dem Covington und Mendocino (noch in diesem Jahr) und
  • dem für 1999 angekündigten Katmai eine ganze Reihe von auf P6-Technologie basierenden Hochleistungsprozessoren im Programm.

Angesichts der Preisentwicklungen (Pentium-II-Systeme unter 3000 Mark) erscheint der Kauf eines Pentium-MMX-Rechners zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr besonders sinnvoll. Erfahrungsgemäß wird nämlich neue Software (und hier vor allem Spiele) die Leistungsansprueche auf P6-Niveau heben (siehe auch INTELs aktuelle Prozessorstrategie - Roadmap und etwas Prozessorgeschichte).

Microsofts Produktstrategie (Roadmap) für 1998

Noch im ersten Halbjahr solle WINDOWS NT 5 Beta als Testversion des neuen Systems Windows NT 5.0 erhältlich sein. Microsoft-Chef Bill Gates wollte aber Ende Januar in San Francisco keinen genauen Zeitpunkt für das Erscheinen der endgültigen Version nennen. Die neue WINDOWS NT-Version soll in drei Varianten aufgesplittet werden:

  • eine Highend-,
  • eine Geschaefts- und
  • eine Heimanwender-Version.

Außerdem sollen die Hardware-Hersteller ihre Geräte ab der zweiten Jahreshälfte mit dem neuen Betriebssystem WINDOWS 98 ausliefern können.
Neben der neuen Version des Büroverwaltungs-Paketes MS-Office kann in diesem Jahr auch eine neue Version der SQL Server-Datenbank erwartet werde.

Geruechten zufolge wird Microsoft auf der "Winhec"-Konferenz (ab 25. Maerz in Florida) offiziell das Ende von Windows 95/98 bekanntgeben. Danach wird die einzige WINDOWS-Version, die das nächste Jahrtausend erlebt, WINDOWS NT sein.

Microsoft avanciert zur drittgrößten Firma der Welt

Zwei Computerfirmen haben sich in der Liste der 500 größten Firmen der Welt weiter nach vorne gearbeitet:

  • Microsoft hat sich auf den dritten Platz gehievt (1996 auf Platz elf) und
  • der Chiphersteller INTEL hat sich von Platz zehn auf Platz sechs geschoben.

Bei dem Softwarehersteller aus Seattle hat der Sprung an die Spitze vor allem mit der exzellenten Performance an der Börse zu tun, nachdem die Kapitalisierung sprunghaft anstieg und zuletzt bei rund 160 Milliarden Dollar lag (umgerechnet knapp 300 Milliarden Mark).

Die jährlich wichtigste Liste dieser Art, die von der Financial Times erstellt wird und deren wesentliche Kennzahl die Kapitalisierung am Markt ist, weist wie im Vorjahr General Electric als größte Firma aus. Auf Platz zwei steht wieder Royal Dutch/Shell. Die Verlierer sitzen erwartungsgemäß in Asien, wo vor allem japanische Firmen andauernden Asien-Krise abgerutscht sind:

  • NTT, die japanische Telekom, die noch vor zwei Jahre auf Platz 1 stand, fiel auf Platz 7 und
  • die Bank of Tokyo Mitsubishi verlor neun Ränge und landete auf Platz 15.

Die großen Gewinner sind insgesamt die Computerfirmen. Neben Microsoft und INTEL haben sich vor allem

  • IBM (von 16 auf 11),
  • Compaq (171 auf 34) und
  • Dell (von 491 auf 89) stark verbessert (auffallend ist die Dominanz US-amerikanischer Firmen).

Deutsche Firmen sind übrigens erst im soliden Mittelfeld zu finden und wiesen keine auffallenden Veränderungen auf:

  • Die Allianz ist dank der Zuwächse auf Platz 36 (41) gerutscht,
  • gefolgt vom Neueinsteiger Deutsche Telekom (44),
  • Daimler-Benz (63/74), Siemens (73/69) und der Deutschen Bank (76/101).
  • Plätze verloren haben in Deutschland Bayer von Platz 81 auf 105, Hoechst von 116 auf 132 und BASF von 137 auf 156.

INTELs aktuelle Prozessorstrategie (Roadmap) Anfang 1998

Mehrere bedeutende PC-Anbieter wollen noch im Januar High-End-PCs vorstellen, die mit INTELs 333- MHz-Pentium-II-Prozessor (Codename "Deschutes") arbeiten. Als einer der ersten Hersteller hat Compaq verlauten lassen, ihre "Professional Workstation 6000" mit dem bisher schnellsten INTEL-Chip auszustatten. Darüber hinaus sollen die "Professional Workstation 5100" sowie die Business-Desktop-Varianten "Deskpro 4000" und zwei der "6000er" Produkte mit dem Deschutes-Prozessor ausgestattet werden. Ähnliche Ankündigungen werden etwa von Hewlett-Packard, IBM, Dell und Gateway 2000 erwartet. Die Preise für Deschutes-basierte Systeme dürften nach Meinung von Analysten bei etwa 3500 Dollar beginnen.

INTEL hat ansonsten seine Prozessor-Roadmap geändert und gleichzeitig erstmals bestätigt, daß ein Pentium II-Prozessor für den sogenannten "basic PC" ohne L2-Cache kommen wird. Wie INTEL Mitte Januar gegenüber PC Magazin bestätigte, soll die Auslieferung Mitte des Jahres starten.

In der zweiten Jahreshälfte sollen Versionen mit L2-Cache auf dem Prozessorchip (on-die) folgen. Der Unterschied zum ähnlichen Pentium-Pro-Konzept: Beim Pentium-Pro sitzt der L2-Cache zwar im Prozessorgehäuse, jedoch wurden für Prozessor und L2-Cache zwei separate Die's benötigt. Diese Lösung war INTEL aufgrund des aufwendigen Herstellungsprozesses für den Masseneinsatz offensichtlich zu teuer. Deshalb entwickelte der Marktführer den Pentium II, bei dem der externe L2-Cache auf der CPU-Platine sitzt und bislang mit halbem Prozessortakt arbeitet. Experten vermuten jetzt, daß der on-die-L2-Cache des neuen Pentium II dagegen mit voller Taktfrequenz arbeiten wird.

Weiterhin gelten jetzt die folgenden Release-Daten:

  • Februar 98: 333 MHz Pentium II-Prozessor (66 MHz Bustakt).
    Das 333-MHz-Modell von Intel unterscheidet sich von seinem Vorgänger vorrangig im Stromverbrauch. Während der "alte" Pentium II (Klamath) bei 300 MHz satte 32 Watt verbraucht, beträgt die Leistungsaufnahme des neuen "Deschutes" bei 333 MHz nur gut 15 Watt. Der gebotene Leistungsgewinn fällt im Vergleich zum 300-MHz-Pentium II bescheiden aus: durchschnittlich sechs bis sieben Prozent mehr - so lautet das Ergebnis der Leistungsmessung im Testlabor des Computermagazins c't (siehe Heise Online)
  • 1. Halbjahr 98: 350 MHz Pentium II, 400 MHz Pentium II mit 100 MHz-Bus für Slot 1, Mobile Pentium II für Notebooks
  • Mitte 98: Slot 2-Prozessoren für Server und Workstations (100 MHz-Bustakt)
  • 2. Halbjahr 98: 450 MHz Pentium II

Laut INTEL soll der 64-Bit-Mikroprozessor namens "Merced" zu Beginn des Jahres 1999 fertig sein. Allerdings will INTEL statt der ursprünglich angekündigten 0,25 Mikron-Technologie den Merced jetzt mit einer Strukturgröße von 0,18 Mikron bauen. Der Prozessor soll CISC- sowie RISC-Technologien in sich vereinen und sowohl zu Unix- als auch Windows NT kompatibel sein (mehr unter http://www.intel.com/pressroom/archive/releases/SP100997.HTM).

  

 
     
poolbs03.gif (1268 Byte)April 1998

Poolbs1.gif (1254 Byte)September 1997 - Mitte Januar 1998
  

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