1 Seite zurück Gelesen-ARCHIV 3: April 1998
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Abschied von der ersten Generation der Pentium-Chips
Firmenchefs plädieren für neue Multimedia-Kultur
Borland heißt jetzt Inprise
Manipulierte PENTIUM II Prozessoren entlarven
Siemens Nixdorf verkauft PC-Sparte
TIP: SCSI-Scanner unter NT nachträglich einschalten
Computer 2000-Anteile an US-Konzern Tech Data verkauft
Magnetfelder löschen Informationen / Datenkiller InterRegio
Windows 98 in der Kritik
  

 

  

   
Abschied von der ersten Generation der Pentium-Chips

Der populäre Mikroprozessor, der 1993 auf den Markt kam und die Personal Computer multimedia-tauglich machte, hat bei immer mehr PC-Herstellern ausgedient und wird durch die neue Generation der Intel-Chips, den Pentium II ersetzt.

Vor dem Hintergrund des technologischen Generationswechsels kommen alle PC-Hersteller in Schwierigkeiten, die zu lange auf den alten Pentium MMX gesetzt haben. Dell-Marketing-Chef Roland Härtner glaubt, daß die Preise für so ausgestattete PCs in den kommenden Wochen und Monaten ins Bodenlose fallen und den Konkurrenten herbe Verluste bescheren werden. Aber hohe Lagerbestände mit Computern, in denen noch Pentium-Chips der ersten Generation stecken, zwingen etliche Hersteller zu drastischen Preisnachlässen.

Seit 1993 wurden schätzungsweise 200 Millionen Exemplare des Pentium-Chips verkauft. Die ersten Prozessoren aus dem Jahr 1993 bestanden aus 3,1 Millionen Transistoren und arbeiteten mit einer Taktfrequenz von 60 Megahertz. Über die Jahre hinweg steigerte Intel kontinuierlich die Leistung des Pentium bis auf 266 Megahertz, im Januar 1997 führte der Chip-Marktführer die Multimedia-Funktion MMX in die Pentium-Familie ein.

Die neue Pentium-II-Generation verrichtet nicht nur mit deutlich mehr Transistoren (7,5 Millionen) und einer höheren Taktfrequenz von derzeit maximal 400 Megahertz seine Arbeit, sondern wurde nach einer völlig überarbeiteten Architektur gestaltet.

Hersteller Intel läßt sich die neuen Hochleistungschips teuer bezahlen: Das Spitzenmodell, der 400-MHz-Pentium II, kostet bei Massenabnahme 824 US-Dollar pro Stück, das Einstiegsmodell der Pentium-II-Reihe mit 233 MHz ist aber mit 198 Dollar nicht mehr viel teurer als ein 233-MHz-Chip der alten Pentium-Generation (134 Dollar).

Autodesk kauft Maschinenbau-Bereich von Genius auf

Der US-Softwarehersteller Autodesk Inc. übernimmt den Bereich "Maschinenbau- Anwendungssoftware" der Amberger Genius CAD-Software GmbH. Die Softwareprodukte und 65 Beschäftigten dieses Bereichs werden in die Autodesk Mechanical Market Group integriert. Der Bereich verbleibe aber - laut Genius - in Amberg. Genius widersprach damit einer Meldung der Nachrichtenagentur REUTERS, wonach Autodesk in San Rafael/Kalifornien eigenen Angaben zufolge die Genius vollständig übernommen habe. (Im Laufe des Tages hat REUTERS seine Nachricht korrigiert).

Der Kaufpreis betrage 68 Millionen Dollar (121 Millionen DM) in bar, teilte Autodesk in San Rafael (Kalifonien) mit. Autodesk wolle mit Hilfe der Genius-Programme die eigenen CAD-Programme verbessern. Genius werde weiterhin in Deutschland arbeiten.

siehe auch www.genius.de/announce_d.htm

Firmenchefs plädieren für neue Multimedia-Kultur

Für eine neue, offenere Firmenkultur bei der Nutzung von Multimedia- und INTERNET-Techniken haben sich Vertreter von Computer- und Medienfirmen auf dem Deutschen Mulitmedia-Kongreß Ende April dieses Jahres ausgesprochen.

Die größte Herausforderung durch Multimedia liege nicht in der Technik, sondern in der Art des Umgangs, sagte Aufsichtsratschef von IBM Deutschland, Edmund Hug, in Stuttgart. Durch die Möglichkeiten von Multimedia würden fast alle traditionellen Formen des Handelns in Frage gestellt.

Mit der Einführung neuer Netztechniken müßten die Mitarbeiter daran gewöhnt werden, ihr Wissen wirklich abzugeben, sagte der Geschäftsführer der Computerfirma Hewlett-Packard , Jörg Menno Harms.

Weiter wurde festgestellt,

  • daß sich daß sich durch die Vernetzung von Mitarbeitern beim Internet-Zugang und beim Umgang mit elektronischer Post völlig neue Arten der Kommmunikation zwischen Mitarbeitern und Kunden ergäben.
  • daß es entscheidend sei, die Mitarbeiter dazu zu bringen, Wissen abzugeben.
  • daß in Zukunft die Unternehmen erfolgreich seien, die sich schnell Wissen aneigneten, es verteilten und umsetzten können.
  • daß die unternehmensinterne Kommunikation bei der schnellen Reaktion und Bewältigung von Firmenkrisen an Bedeutung gewinnen werde.
  • daß bei der Einführung der neuen Techniken hausinterne Widerstände nicht unterschätzt werden dürften.

Einem transparenten Umgang mit Daten steht nach Harms Einschätzung zur Zeit jedoch noch eine weit verbreitete Mentalität entgegen. Die meisten hätten schon in der Grundschule gelernt, "nicht abschreiben zu lassen". Der Umgang mit Wissen müsse daher schon bei der Ausbildung berücksichtigt werden. Statt nur "silohaftes Pauken" zu leisten, müßten die Schüler lernen, in Teams zu arbeiten. Bei den Führungskräften seien zudem die Zeiten vorbei, wo komplexe Systeme mit "harten Management-Methoden" zu steuern seien.

Auch der Multimedia-Vorstand des Medienkonzerns Bertelsmann, Klaus Eierhoff,erklärte, Multimedia sei nicht auf Produktbereiche einzuengen, sondern sei vielmehr eine Denkart. Durch neue Netztechniken gebe es einen zur Arbeitsteilung gegenläufigen Trend. "Die Teams müssen übergreifend organisiert sein." Man könne geradezu von einer "Renaissance der Allgemeinbildung" reden.

Gegen den Vorwurf, das Internet fördere die Vereinsamung in der Gesellschaft sagte Eierhoff, durch die neuen Technologien sei die Kommunikation vielmehr so stark wie nie zuvor.

Borland heißt jetzt Inprise

Wie Borland-Chef Delbert W. Yocam Ende April 1998 in einem Brief an seine Kunden mitgeteilt, wird Borland International seinen Namen in "Inprise" ändern.

Die 1983 gegründete und durch ihre Entwicklungswerkzeuge (z.B. Turbo-Pascal) berühmt gewordene Firma hat sich seit dem Anbordkommen von Yocam in einen Hersteller von Enterprise-Applikationen verwandelt. Dazu gehoerte die im Februar angekündigte und nun abgeschlossene Aquirierung von Visigenic. Visicenics VisiBroker ist der De-Facto-Standard der Object-Request-Broker-Technologie.

Amerikanische Marktforscher rechnen damit, dass der Markt für objektorientierte Middleware bis zum Jahr 2001 um jährlich bis zu 50 Prozent wächst. Die Marke für 2000 liegt nach Angaben der Standish Group bei 3,7 Milliarden US-Dollar liegen. IDC schätzt eine Entwicklung von 375 Millionen US-Dollar in 1998 auf mehr als 1 Milliarde in 2001.

Die Entwicklungstools will Inprise (jetzt www.inprise.com) unter ihrem Markennamen Borland weiterentwickeln und vertreiben. Die offizielle Namensänderung ist von der Zustimmung der Aktionäre auf der Jahreshauptversammlung am 5. Juni 1998 abhängig.

Manipulierte PENTIUM II Prozessoren entlarven

Eine neue Variante von gefälschten Prozessoren verunsichert zur Zeit den PC-Markt. Der Computerzeitschrift c't ist es nun gelungen, eine Software zu entwickeln, mit der man erstmals die Fälschungen enttarnen kann:

Zur Zeit konzentrieren sich die Chip-Betrüger auf den Pentium II mit 266 MHz, den sie entweder mit gefälschtem Aufdruck oder im nachgemachten Plastikgehäuse als 300er in den Handel bringen. Die erzielbare "Wertschöpfung" beträgt je Prozessor etwa 300 Mark. Mit dem Testprogramm "ctP2Info" kann der Anwender selber ermitteln, ob ein übertakteter Pentium II in seinem Rechner steckt.

Seit mehr als vier Jahren berichtet c't über gefälschte Prozessoren, die in immer wieder neuen Abwandlungen auf den deutschen Markt gelangen. Die industrielle Produktionsweise zeigt, daß es sich dabei um Betrügereien größeren Stils handeln muß. INTEL, der Chip-Hersteller aus Kalifornien, sieht die bisher aufgetauchten falschen Pentiums dagegen als Einzelstücke an und spielt das Ausmaß der für die Betrüger durchaus lukrativen Fälschungen herunter.

Um sich einen genaueren Überblick über den Umfang der aktuellen Fälschungsserie machen zu können, ruft c't in seiner aktuellen Ausgabe 9/98 alle Anwender auf, enttarnte Pentium II der Redaktion zu melden. Ein entsprechendes Formular gibt es dazu im Internet unter www.heise.de/ct/p2poll/. Außerdem rät das Magazin den Geschädigten, sich sofort an ihren Händler zu wenden und dort den gefälschten Prozessor zu reklamieren.

Siemens Nixdorf verkauft PC-Sparte an ACER

Der größte deutsche Computerhersteller Siemens Nixdorf verkauft seine PC-Sparte an den größten taiwanesischen PC-Hersteller Acer Inc. Acer und Siemens Nixdorf Informationssysteme (SNI/Paderborn) haben sich auf die Übernahme der SNI-PC-Produktsanlagen in Augsburg durch Acer geeinigt. Damit wird Acer alleiniger Partner für PC-basierende SNI-Produkte. Der Kaufvertrag soll im zweiten Quartal unterzeichnet werden. Das Augsburger Werk produziert jährlich 1,4 Millionen PCs und beschäftigt 2000 Mitarbeiter. Damit wird Augsburg die wichtigste Acer-Fertigungs- und Assemblierungsanlage in Europa und eine der bedeutensten Schaltstellen im Netzwerk der Acer-PC-Produktion, das sich auf über 30 Länder in der ganzen Welt ausdehnt. Die Anlage erfüllt die Anforderungen für die Herstellung und Montage beider Unternehmen. Darüber hinaus wird SNI in durch Acers weltweites Produktionsnetz in der Lage sein, seine Kunden auf globaler Ebene zu beliefern.

Seit längerem gibt es Gerüchte, daß Siemens Nixdorf sein im internationalen Maßstab vergleichsweise kleines PC-Geschäft durch eine Kooperation mit einem PC-Großunternehmen stärken wolle. Ein paar Zahlen:

  • Acer wurde 1976 mit fünf Beschäftigten gegründet und hat inzwischen 23.000 Beschäftigte, 120 Niederlassungen in 44 Ländern sowie ein Distributorennetz in über 100 Ländern.
  • Acer gehört mit 6,3 Milliarden Dollar (Umsatz 1997 zu den zehn weltgrößten Herstellern von PCs und Notebooks.
  • Acer produziert jährlich mehr  als sechs Millionen PCs, darunter 800.000 Notebooks.
  • Im Frühjahr 1997 übernahm Acer die Notebook-Sparte des US-Konzerns Texas Instruments.
  • Einschließlich der Auftragsproduktion (OEM-Fertigung) gehört Acer nach eigenen Angaben zu den weltweit drei größten PC- Herstellern.
  • In Deutschland hat Acer etwa 260 Beschäftigte.
  • Das Unternehmen hat führende Marktpositionen in Südostasien sowie in Lateinamerika.
     
  • Der gesamte SNI-Umsatz lag im Geschäftsjahr 1996/97 (30. September) bei 15,4 Milliarden DM (plus 14 Prozent) und 35 900 Beschäftigten.
  • SNI liegt im PC-Geschäft in Europa auf Platz drei.
  • Vom SNI-Umsatz entfallen etwa 70 Prozent auf das Hardwaregeschäft einschließlich Großrechner und Wartung.
  • Der PC-Absatz stieg 1996/97 um 39 Prozent auf 1,1 Millionen Stück.

SNIs Plan, Dienstleistungen und unternehmensweite Computerlösung auch in außereuropäischen Märkten anzubieten, ist die Basis für eine verstärkte Zusammenarbeit von Acer und SNI auch auf globaler Ebene.

TIP: SCSI-Scanner unter NT nachträglich einschalten

Wenn ein SCSI-Scanner beim Booten von NT nicht eingeschaltet ist, melden Anwendungen später beim Zugriff auf den Scanner einen Fehler. Deswegen schalten viele Anwender den Scanner grundsätzlich mit dem Rechner ein, egal, ob nun später gescannt wird oder nicht. Das strapaziert nicht nur den Scanner unnötig, sondern erhöht auch den Stromverbrauch. Man kann aber den Scanner auch erst dann einschalten, wenn er benötigt wird. Dazu sind folgende Schritte erforderlich:

  1. Nach dem Start einer Anwendung, die auf den Scanner zugreift, muß einmal der Festplatten-Manager gestartet werden.
    Dadurch wird der SCSI-Bus überprüft, neu hinzugekommene Geräte und deren Treiber werden initialisiert und stehen somit den Anwendungen zur Verfügung.
  2. Eventuell muß zusätzlich die Startart des Scanners über Systemsteuerung / Geräte von "Neustart" auf "Automatisch" ändern, damit dynamisch initialisiert werden kann.

Computer 2000-Anteile verkauft

Europas größte PC-Großhändler, der Computer 2000-Konzern (weltweit Nummer 3 / großer Distributor für CAD-Software und -Hardware), kommt in US-Hände. Der deutsche Viag-Konzern bzw. die Unternehmenstochter Klöckner und Co.verkaufte Mitte April seinen 80-Prozent-Anteil an der Computer 2000 AG (München) an den US- Konzern Tech Data Corp (Clearwater/Florida) - bislang weltweit Nummer 2.

Damit entsteht "ein neuer Global Player" mit knapp 9000 Beschäftigten und einem erwarteten Umsatz von 27 Milliarden Mark. Der weltgrößte Computerladen ist der US-Konzern Ingram Micro Inc. (Santa Ana/Californien) mit mehr als 16,5 Milliarden Dollar Umsatz 1997. Damit wird der weltweite Großhandel mit Computern von US-Konzernen beherrscht.

Der Transaktion müssen noch die Aufsichtsgremien und Kartellbehörden zustimmen.

Magnetfelder löschen Informationen / Datenkiller InterRegio

Wenn Sie im InterRegio am falschen Platz ihr Notebook auspacken, dann können Sie u.U. eine böse Überraschung erleben: Das Computermagazins c't (siehe Heise Online) fand nämlich heraus, daß sich in den Klapptischen der InterRegio-Züge starke Magnete befinden, die die Festplatte beschädigen können. Gefährdet sind natürlich auch auch Disketten und die Magnetstreifen von EC-und Kreditkarten.

Betroffen ist der Großraumbereich der zweiten Klasse. An einigen Plätzen sind im InterRegio Klapptische in die Lehnen der Vordersitze eingelassen. Diese Tische werden durch kräftige Magnete gehalten. Wird das Notebook so hingestellt, daß die Festplatte genau über einem der Magneten liegt, kann es passieren, daß die Festplatte und die aufgezeichneten Informationen zerstört werden. Bei einer modernen Festplatte bedeutet dies nicht nur Datenverlust, sondern auch einen irreparablen Schaden des Laufwerks.

Der Deutschen Bahn AG waren auf Nachfrage seitens der c't-Redaktion keine Beschädigungen von Computern oder Festplatten durch magnetische Einflüsse in InterRegio-Zügen bekannt. Zudem verwiesen sie auf die in den Festplatten eingebaute Abschirmung gegen Magnetfelder. Diese Absicherung reicht jedoch nicht aus, wie c't-Messungen ergaben.

Im Praxistest zeigte sich, daß auch die Magnetstreifen der Bank- und Kreditkarten empfindlich reagieren. Nachdem c't-Redakteur Harald Bögeholz sein Portemonnaie mit Test-Kreditkarte auf dem Tischmagneten abgelegt hatte, waren die Daten auf dem Magnetstreifen beschädigt.

Windows 98 in der Kritik

Die in Cambridge, Massachusetts, sitzende Informations- und Beratungsgesellschaft Giga Information Group zum Beispiel rät allen Unternehmen:

"Hände weg von Windows 98!"

Grund: Windows 98 markiere das Ende der Windows-Ära. Der künftige Schwerpunkt von Microsoft liege auf Windows NT. "Windows 98 ist die letzte Version einer Serie von DOS/ Windows- Hybridbetriebssystemen, die seit den 80er Jahren trotz notorischer Unzuverlässigkeit spektakulär erfolgreich waren", urteilt Giga im "Strategies for Windows NT"-Report.

Unternehmen, die heute noch mit Windows 3.x arbeiten, sollten daher frühzeitig auf Windows NT 4.0 wechseln. Dies betrifft laut Giga rund 60 Prozent aller Firmen in Europa. Unternehmen, die auf Windows 95 gesetzt haben, empfehlen die Berater Windows NT 5.0, sobald verfügbar.

  

 
     
poolbs02.gif (1285 Byte)Mitte Januar 1998 - März 1998

Poolbs1.gif (1254 Byte)September 1997 - Mitte Januar 1998
  

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