 
    Mensch und Maschine erhöht CCS-Anteil auf 60% 
    MuM mit mehr eigenen Produkten & Dienstleistungen
    (10.3.2001) Mit Wirkung zum 1.4.2001 hat die Mensch und Maschine Software AG (MuM)
    ihren Anteil an der CCS GmbH, Stuttgart, von bisher 40% auf 60% aufgestockt. ((Anmerkung:
    Diese Meldung betrifft zwar nicht direkt die AEC-Branche bzw. Softwareangebote im
    Architektur-Bereich, sie ist aber insofern für uns interessant, weil hier aufgezeigt
    wird, wie sich MuM vom AutoCAD-Distributor zum Software-Entwickler entwickeln möchte.)) 
    CCS entwickelt und vertreibt in erster Linie die High-End-Lösungen EUKLID und EUKLID
    Design für die Bereiche Schmiede- und Gießereitechnik, Formen- und Werkzeugbau sowie
    Konstruktionsprozess-Optimierung. Um diesen Fokus in Zukunft klarer nach außen zu
    dokumentieren, ist die Umbenennung in EUKLID Software GmbH geplant. Neben der
    EUKLID-Familie finden sich im Angebotsportfolio noch die 2D-Produktlinie NesCAD sowie die
    Bereiche Prozessdaten-Management (PDM) und Dienstleistungen. Im Jahr 2000 erzielte CCS mit
    etwa 60 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp 13 Mio DM. 
    Für den MuM-Konzern, dessen CAD-Lösungen bisher hauptsächlich auf der Technologie
    von Weltmarktführer Autodesk basieren, stellt die Mehrheitsübernahme bei EUKLID einen
    weiteren bedeutenden Schritt in Richtung eigene Technologien dar. Künftig werden etwa 100
    der jetzt 300 Konzernmitarbeiter in den Bereichen Eigenprodukte und Dienstleistungen
    tätig sein und damit ein gutes Drittel des Konzern-Rohertrags erwirtschaften. 
    MuM betont, dass dabei die EUKLID-Familie in keinster Weise mit der
    Autodesk-Technologie konkurrieren werde; vielmehr sollen die EUKLID-Lösungen eine
    Abrundung des Preis/Leistungs-Spektrums nach oben darstellen. Das MuM-Lösungsportfolio
    reicht somit künftig von der kleinen Zeichenlösung für wenige hundert Mark bis zum
    High-End-Arbeitsplatz mit einem Softwarepreis in der Größenordnung von 30.000 DM und
    deckt neben der Mechanik unter anderem auch das Bauwesen, die Geografie sowie die Elektro-
    und Haustechnik ab. 
    Während die Autodesk-basierenden Lösungen konsequent über ein dichtes Netz
    autorisierter Fachhandelspartner vertrieben werden, basiert das EUKLID-Geschäftsmodell,
    wie im High-End-Bereich üblich, weitgehend auf Direktvertrieb. Hier sieht
    MuM-Vorstandschef Adi Drotleff erhebliche Cross-Selling-Potentiale: "Ich kann mir gut
    vorstellen, dass der EUKLID-Vertrieb und unsere Fachhändler für den Mechanik-Bereich
    künftig gemeinsame Projekte realisieren, denn im Allgemeinen braucht ein EUKLID-Kunde
    auch CAD-Arbeitsplätze in Bereichen, wo z.B. der Autodesk Inventor oder der Mechanical
    Desktop ideal passen." 
    Der von MuM neu übernommene 20%-Anteil stammt vom bisherigen Geschäftsführer Gerhard
    Lutz, der sich aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand verabschiedet, dem
    Unternehmen aber weiterhin als Berater verbunden bleibt. Der CCS-Gründer Wolfgang
    Dietrich behält seinen 40%-Anteil und spielt auch künftig eine aktive Rolle als
    Gesellschafter und Partner von MuM. Neuer EUKLID-Geschäftsführer ist Klaus Jürgens, der
    seit 10 Jahren im MuM-Konzern beschäftigt ist und zuletzt die Verantwortung für die
    Mechanical Market Group innehatte. Weiter gehören zum EUKLID-Führungsteam wie bisher die
    Prokuristen Heribert Kaiser (Technologie) und Gisela Pfeiler (Finanzen). 
    Für das Hineinwachsen der neuen Tochterfirma in die MuM-Konzernstruktur kalkuliert man
    in Wessling und Stuttgart etwa ein Jahr. Entsprechend soll EUKLID erst ab 2002 einen
    positiven Ergebnisbeitrag nach Goodwill-Abschreibung liefern, während für das laufende
    Geschäftsjahr eher noch mit einer leichten Belastung des Konzern-Ergebnisses gerechnet
    wird.  |